Nachhaltigkeit bei RKW

Wir bei RKW bekennen uns zu unserer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt. Das zeigt sich auch in unserem Unternehmenszweck: „Mit unseren nachhaltigen Folienlösungen ermöglichen wir es unseren Kunden, das tägliche Leben von Verbrauchern in der ganzen Welt zu verbessern.“ Darüber hinaus haben wir uns ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele gesetzt und arbeiten kontinuierlich daran, unseren Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft zu leisten.

Wir arbeiten daran, Ressourcen im Kreislauf zu halten, und suchen nach Lösungen, um den Kreislauf zu schließen. Wir stellen uns den großen Herausforderungen unserer Branche, innovative und nachhaltige Verpackungslösungen zu entwickeln, die die Nachhaltigkeitsziele unserer Kunden unterstützen und gleichzeitig ihre hohen Leistungserwartungen erfüllen.

Unsere Nachhaltigkeitsstrategie orientiert sich an den ESGs (Umwelt/Environment, Soziales/Social und Unternehmensführung/Governance) und an den 17 Handlungsfeldern der Vereinten Nationen, den Sustainable Development Goals (SDGs).

Dieser Bericht gibt Ihnen einen Einblick, wie wir unseren Beitrag zur Nachhaltigkeit kontinuierlich verbessern.

Dieser Nachhaltigkeitsbericht wurde in Anlehnung an die Leitlinien des international etablierten Standards der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt.

Unsere Nachhaltigkeitsziele

Reduzierung Treibhausgas-Emissionen
50 %

Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen gemäß GHG-Protokoll Scope 1 & 2 um 50 % bis 2025, verglichen mit 2017

Highlights 2022

Wasserverbrauch
15 %

Wir haben unseren Wasserverbrauch um 15 % im Vergleich zu 2017 verringert

CO₂-Ausstoß
52 %

Niedrigerer CO2-Ausstoß im Vergleich zu 2017

Frauenanteil
25 %

Frauenanteil in Führungspositionen in der RKW-Gruppe

Unternehmensführung

Unternehmens­kennzahlen

> 2800

Mitarbeitende weltweit

> 65 Jahre

Erfahrung

18

Standorte weltweit

Unabhängiges

Familienunternehmen

Unternehmensprofil

Unsere Mission

Die RKW-Gruppe ist ein unabhängiges Familienunternehmen mit Hauptsitz in Deutschland. Mit über 2.800 Mitarbeitenden und insgesamt 18 Standorten in Deutschland, Belgien, Frankreich, Finnland, Schweden, den USA, Vietnam, Ägypten und China sind wir international präsent.

Unsere Kompetenz in der Forschung, Entwicklung und Produktion von Polyolefinfolien macht uns zu einem der weltweit führenden Hersteller für eine Vielzahl von Branchen und Anwendungen – darunter Landwirtschaft, Hygiene und Verpackung.

mehr erfahren

Das Wissen, das wir in über 65 Jahren kontinuierlich auf- und ausgebaut haben, geben wir in Form von innovativen und maßgeschneiderten Produktlösungen und Dienstleistungen an unsere Kunden und Geschäftspartner weiter.

Wofür wir stehen

RKW steht für Zuverlässigkeit. Unsere Kunden können sich darauf verlassen, dass wir halten, was wir versprechen: Termintreue, Qualität und Funktionalität unserer Produkte. Dies ist die Basis für den Erfolg unseres Unternehmens.

mehr erfahren

Unser Unternehmensslogan „When excellence matters“ unterstreicht unser Bestreben, unseren Kunden stets exzellente Produkte und Dienstleistungen zu bieten sowie Maßstäbe in Qualität und Service zu setzen – mit klarem Augenmerk auf den jeweiligen Mehrwert für unsere Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeitenden.

RKW engagiert sich für Vielfalt

Chancengleichheit, Vielfalt und Inklusion sind zentrale Bestandteile unserer Unternehmensphilosophie. Wir unterstützen dies durch Richtlinien und Entwicklungsmöglichkeiten unabhängig von Alter und Geschlecht unserer Mitarbeitenden.

2022 RKW-Gruppe Management
Level 1-3
Nationalitäten 46 17
Frauenanteil 16,8 % 25,1 %
Durchschnittsalter 40,7 Jahre 45,9 Jahre
Durchschnittliche
Betriebszugehörigkeit
12,5 Jahre 10,0 Jahre
2022 RKW-Gruppe
Nationalitäten 46
Frauenanteil 16,8 %
Durchschnittsalter 40,7 Jahre
Durchschnittliche
Betriebszugehörigkeit
12,5 Jahre
2022 Management
Level 1-3
Nationalitäten 17
Frauenanteil 25,1 %
Durchschnittsalter 45,9 Jahre
Durchschnittliche
Betriebszugehörigkeit
10,0 Jahre

Unsere Nachhaltigkeitsziele

Reduzierung Treibhausgas-Emissionen
50 %

Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen gemäß GHG-Protokoll Scope 1 & 2 um 50 % bis 2025, verglichen mit 2017

Unsere Produkte und Märkte

Kein Hunger
Gesundheit und Wohlergehen

Nachhaltige Folienlösungen für unterschiedlichste Industrien

RKW produziert Folien, Vliesstoffe und Netze für verschiedene Anwendungen in den Bereichen Hygiene, flexible Verpackungen, industrielle Anwendungen sowie für die Landwirtschaft und den Gartenbau. Sie lassen sich zu einer Vielzahl von Produkten, u. a. als Teilkomponenten, weiterverarbeiten – vom robusten Zementsack bis zur atmungsaktiven und hauchdünnen Babywindel.

mehr erfahren

Die hohe Qualität und Zuverlässigkeit der RKW-Produkte ist das Ergebnis jahrzehntelanger Erfahrung und technischer Kompetenz in der Blasfolienextrusion und Produktveredelung, wie z. B. Compoundieren, Recken, Prägen, Perforieren und Bedrucken. Das Erfüllen kundenspezifischer Anforderungen hat dabei höchste Priorität.

Im Sinne der RKW-Nachhaltigkeitsziele verpflichten wir uns zudem, den ökologischen Fußabdruck unserer Produkte und Produktionsprozesse kontinuierlich zu optimieren – unter anderem über Downgauging (Dickenreduktion), Recycling und die Wiederverwendung recycelter Materialien sowie die Erhöhung des Rezyklatanteils, wo immer dies möglich ist.

RKW ist einer der Marktführer in Europa und Innovationstreiber für Hygienefolien (Backsheetfolien) zur Herstellung von Babywindeln, Erwachseneninkontinenz-Produkten und Damenhygieneartikeln. Darüber hinaus hat RKW mit dem ersten selbstentlüftenden Zementsack, RKW ProVent®, und den Rondotex®-Rundballennetzen, die seit Jahrzehnten weltweit auf dem Markt sind, Branchenstandards gesetzt.

Mitgliedschaften

Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

RKW engagiert sich in großen globalen Netzwerken zur nachhaltigen Entwicklung sowie in themenspezifischen Netzwerken zu branchenspezifischen Herausforderungen.

Organisationsstruktur

Peter Baumgartner | CEO
Marco Goetz | CTO
Corrado Piroli | CFO
Jörg Achhammer | General Counsel
Mussie Berhane | CCO
Axel Löbel | COO
Dr. Mark van Dongen | CHRO
Peter Baumgartner | CEO
Marco Goetz | CTO
Corrado Piroli | CFO
Jörg Achhammer | General Counsel
Mussie Berhane | CCO
Axel Löbel | COO
Dr. Mark van Dongen | CHRO
Peter Baumgartner | CEO
Marco Goetz | CTO
Corrado Piroli | CFO
Jörg Achhammer | General Counsel
Mussie Berhane | CCO
Axel Löbel | COO
Dr. Mark van Dongen | CHRO

Die RKW-Gruppe ist ein unabhängiges Familienunternehmen. Die RKW SE hat drei Organe:

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat der RKW SE überwacht den Vorstand und besteht aus sechs Mitgliedern: vier Vertretern der Anteilseigner und zwei Arbeitnehmervertretern.

Aktionäre

Die Aktionäre (bestehend aus den beiden Eigentümerfamilien) nehmen ihre Rechte in der Hauptversammlung wahr.


Grundsätze der Unternehmensführung bei RKW

Die Corporate Governance der RKW basiert auf den geltenden Gesetzen, wie z. B. der Verordnung über das Statut der Europäischen Gesellschaft (SE-Verordnung), dem Aktiengesetz (AktG) und dem Handelsgesetzbuch (HGB) sowie den wesentlichen Grundsätzen und Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. Sie versetzt uns in die Lage, die Anforderungen von nationalen und internationalen Gesetzen und Vorschriften zu erfüllen.

Governance Management

„Eine gut strukturierte Corporate Governance ist für uns ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Wir wollen unsere Prozesse, Projekte, Initiativen und sonstigen Aktivitäten für Kunden und Geschäftspartner so transparent und effektiv wie möglich gestalten, dabei den Ressourceneinsatz minimieren und insgesamt einen erfolgreichen Geschäftsbetrieb sicherstellen.

Zu den Grundsätzen der Unternehmensführung zählen wir strukturierte Prozesse, ein angemessenes Risikomanagement, nachhaltige Entscheidungsfindung, transparentes Handeln und ein offenes, motivierendes und produktives Arbeitsumfeld, in dem Menschen gerne zusammenarbeiten und sich gemeinsam für die Erreichung der Unternehmens- und Nachhaltigkeitsziele einsetzen.“

Peter Baumgartner, CEO

Die RKW und ihre Organe sind sich ihrer Rolle und ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft bewusst. Soziale und ökologische Faktoren beeinflussen die Leistung des Unternehmens, und seine Aktivitäten haben Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Der Vorstand und der Aufsichtsrat berücksichtigen dies bei der Ausübung ihrer jeweiligen Führungs- und Aufsichtsfunktion.

Bei der Entwicklung von Governance-Prozessen berücksichtigt der Vorstand der RKW stets die Interessen ihrer Eigentümer, der Mitarbeitenden, der Geschäftspartner und anderer Stakeholder, um den Fortbestand der RKW und ihre nachhaltige Wertschöpfung zu sichern. Diese Grundsätze erfordern nicht nur die Einhaltung von Gesetzen, sondern auch ein ethisch einwandfreies und verantwortungsbewusstes Verhalten.

Compliance-Management-System (CMS)

Das Bekenntnis zur Compliance ist Teil des Grundverständnisses und der Unternehmensstrategie von RKW. Der RKW-Verhaltenskodex (Code of Conduct) ist ein Eckpfeiler der RKW-Compliance-Kultur. Das Compliance-Management-System (CMS) wird durch eine Gruppenrichtlinie geregelt, die den Geltungsbereich des CMS definiert und dessen wesentliche Funktionen und Merkmale festlegt.

mehr erfahren

Das RKW-CMS basiert auf den folgenden Säulen:

Compliance-Organisation

Um die Funktionsfähigkeit des CMS gruppenweit sicherzustellen, hat die RKW-Gruppe eine Compliance-Organisation mit definierten Rollen und Verantwortlichkeiten implementiert. Im Jahr 2022/2023 wurde die Compliance-Organisation beispielsweise durch die Etablierung von Local Compliance Managern (LCMs) an allen Standorten weiter ausgebaut. Unsere LCMs unterstützen die zentrale Compliance-Organisation bei der kontinuierlichen Durchsetzung der RKW-Compliance-Kultur, dienen als Compliance-Ansprechpartner für die lokalen Organisationen und stellen sicher, dass entsprechende Themen und Anfragen gruppenweit auf gleich hohem Niveau bearbeitet werden.

Richtlinien

Die Festlegung von Richtlinien und Regeln unterstützt unsere Mitarbeitenden dabei, ethische Entscheidungen im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben zu treffen. Zu den Compliance-Richtlinien und den zugrundeliegenden Prozessen, die RKW eingeführt hat und pflegt, gehören z. B. die Kartellrechts-, die Antikorruptions-, die Datenschutz- sowie die Spenden- und Sponsoringrichtlinie.

Umgang mit Compliance-Vorfällen

Unser Prozess für Compliance-Vorfälle ist in der Whistleblower-Richtlinie der RKW-Gruppe festgelegt. Diese Richtlinie regelt den Umgang mit aufgetretenen (oder vermuteten) Compliance-Verstößen und umfasst die Reaktion auf entsprechende Meldungen, einschließlich der Untersuchung, Behebung und Verhinderung künftiger ähnlicher Vorfälle. Großes Augenmerk wird hier auf den Schutz der Personen gelegt, die mutmaßliche Compliance-Verstöße melden, wie es in der EU-Whistleblower-Richtlinie vorgesehen ist.

Schulungen und Kommunikation

Die regelmäßige Schulung und Weiterbildung unserer Mitarbeitenden zu den RKW-Compliance-Richtlinien und -Verfahren ist ein zentraler Bestandteil unserer Strategie und unerlässlich für die Aufrechterhaltung des Compliance-Bewusstseins in unserem Arbeitsumfeld. Das entsprechende Schulungsprogramm umfasst z. B. die Themen Verhaltenskodex, Kartellrecht, Anti-Korruption und Datenschutz.

Ein hohes Maß an Effektivität in der Compliance-Kommunikation wird durch eine klar strukturierte Compliance-Organisation und geeignete Kommunikationskanäle sowie durch eine Kultur der Transparenz und Offenheit auf allen Ebenen unserer Organisation erreicht.

Überwachung und Berichterstattung

Der Compliance-Ausschuss ist unser zentrales Gremium für die Überwachung der Compliance-Aktivitäten. Er tagt zweimal im Jahr, um Berichte über die Compliance-Aktivitäten zu prüfen, Ziele festzulegen und Leitlinien für die Weiterentwicklung des Compliance-Management-Systems zu geben.

Risikomanagement-System

Im Jahr 2022 hat RKW mit der Überarbeitung des Risikomanagementprozesses und der zugrundeliegenden Methodik begonnen, um gruppenweit einen Bottom-up-Ansatz bei der Risikobewertung zu gewährleisten. Es fand eine gruppenweite Kommunikation und ein Dialog zur Angleichung der Interessen aller am Risikomanagementprozess Beteiligten sowie erste Workshops und Schulungen zum Risikomanagement statt, um den Prozess zu aktualisieren und auf die unternehmensweiten Risikomanagementbewertungen Anfang 2023 vorbereitet zu sein.

Internes Kontrollsystem (IKS)

RKW ist sich der Bedeutung des Internen Kontrollsystems für die Gewährleistung von Transparenz und Verantwortlichkeit im Umgang mit Prozessen und Geschäftsrisiken bewusst. Deshalb entwickeln wir unser IKS kontinuierlich weiter. Im Jahr 2022 haben wir einen Schwerpunkt auf die weitere Harmonisierung und Standardisierung der Prozesse und internen Kontrollverfahren in der RKW-Gruppe gelegt.

Umwelt

Dem Klimawandel und den negativen Auswirkungen von Ressourcenverschwendung zu begegnen sind die größten Herausforderungen der heutigen Gesellschaft. Wir, als energieintensives kunststoffverarbeitendes Unternehmen, sind uns unserer besonderen Verantwortung bewusst und wissen, welchen Beitrag wir zur Abmilderung des Klimawandels und zur Verbesserung der Kreislaufwirtschaft leisten können. Wir gehen die Herausforderungen dort an, wo wir einen direkten Beitrag leisten können. Die Schlagworte "Reduce, Reuse, Recycle" (Reduzieren, Wiederverwenden, Recyceln) sowie die aktive Förderung der Kreislaufwirtschaft nehmen dabei in unserem Unternehmen einen besonderen Stellenwert ein.

Klimawandel

Maßnahmen zum Klimaschutz

„Ohne Klimaschutz kann es keine Nachhaltigkeit geben, denn Klimaschutz ist eine wesentliche Grundlage für eine Welt, in der auch künftige Generationen noch sorgenfrei leben und erfolgreich wirtschaften können. Der Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energieträgern und die kontinuierliche Verbesserung der Energieeffizienz unserer Produktion sind nur die ersten Schritte auf unserem Weg, das Thema Dekarbonisierung aktiv anzugehen. Wir bekennen uns zu unserer Verantwortung und dazu einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Denn nur ein konsequentes Handeln wird unseren Planeten lebenswert erhalten.“

Lea Voß, Head of Sustainability

Strategie & Ziele

Wir haben uns als Unternehmen verpflichtet, die Emissionen von Treibhausgasen (GHG-Emissionen) zu verringern, um unseren Beitrag zur Verhinderung der schlimmsten Folgen des Klimawandels zu leisten. Das Ziel unserer „Strategie 2025“ zur Reduktion von GHG-Emissionen Scope 1+2 (Baseline 2017) um 50 % haben wir bereits 2020 erreicht – doch wir sind wesentlich ambitionierter und arbeiten weiter aktiv an der Reduzierung unserer Emissionen von Treibhausgasen.

mehr erfahren

Aus diesem Grund haben wir uns Ende 2022 zur Science Based Targets Initiative (SBTi) verpflichtet. Im Rahmen der SBTi werden wir uns neue Ziele für Scope 1, 2 und 3 setzen, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen.

Sobald unsere SBTi-Ziele gesetzt sind, werden sie die Emissions-Reduktions-Ziele unserer „Strategie 2025“ ablösen und mit den entsprechenden Maßnahmen einen wesentlichen Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsstrategie bilden.

Zertifikate

Die Rahmenbedingungen für eine strukturierte faktenbasierte Reduktion der GHG-Emissionen sind durch die Erfüllung strengster Anforderungen gegeben: über 40 % unserer Standorte sind schon seit einigen Jahren ISO 50001 (Energiemanagement) zertifiziert, 25 % der Standorte sind ISO 14001 (Umweltmanagement) zertifiziert, unser Standort in Gronau (Deutschland) ist zusätzlich EMAS zertifiziert.

mehr erfahren

Auch für den Großteil der nicht ISO-zertifizierten Produktionsstätten in Europa gelten vergleichbare Anforderungen (DIN EN 16247). Darüber hinaus sind weitere Datenanalysesysteme zur Verbrauchsüberwachung an den außereuropäischen Standorten der RKW-Gruppe im Einsatz.

Erneuerbare Energien

Das Jahr 2022 hat gezeigt, dass neben der Herausforderung einer umweltfreundlichen, technologieoffenen Energieversorgung, auch das Thema Versorgungssicherheit eine zentrale Rolle spielt. Als energieintensives Unternehmen bekennen wir uns zu unserer Verantwortung und nutzen konsequent – wo immer dies wirtschaftlich sinnvoll und technisch möglich ist – Strom aus regenerativen Quellen wie Wind-, Solar- und Wasserkraft.

mehr erfahren

Nachdem wir 2020 alle deutschen Standorte auf Strom aus erneuerbaren Quellen umgestellt haben, folgten im Jahr 2021 fünf Standorte in Frankreich, Belgien und Schweden. Auf Grund der wirtschaftlichen Herausforderung, bedingt durch die Ukraine-Krise und die dadurch gestiegenen Energiekosten, haben wir unseren Bezug an Erneuerbaren Energien 2022 nicht weiter ausbauen können.

2022 haben wir für rund 170.000 MWh und damit für über 61 % unseres weltweiten Stromverbrauchs (rund 270.000 MWh) Grünstromzertifikate erworben.

Um die Potenziale auf dem Gebiet der Eigenstromerzeugung – z. B. für den Einsatz von Photovoltaikanlagen – zu ermitteln, wurde 2021 ein Pilotprojekt am Standort Gronau (Deutschland) ins Leben gerufen. Ziel ist, eine Dekarbonisierungsstrategie zu entwickeln und konkrete Investitionsmaßnahmen, unter anderem bezüglich Eigenstromerzeugung, festzulegen.

Parallel evaluieren wir weitere Möglichkeiten zur Deckung unseres Energiebedarfs mit Erneuerbaren Energien für die gesamte RKW-Gruppe.

Energieeffizienz

Zusätzlich zum Einsatz von Grünstrom haben wir auch 2022 die Optimierung unserer Energieeffizienz vorangetrieben. Die Herstellung von Kunststoffprodukten ist ein energieintensiver Prozess. Deshalb ist es besonders wichtig, den Verbrauch von Strom, Erdgas und anderen Energieträgern ständig zu überwachen, zu analysieren und so Einsparpotentiale aufzuzeigen.

mehr erfahren

Mit Hilfe eines gruppenweiten Energiemanagementsystems ist es gelungen, diese Potentiale zu heben und gleichzeitig Best Practices aufzustellen.

Bis zur Festlegung unserer ambitionierten SBTi-Ziele, haben wir uns für die Jahre 2023-2025 das kurzfristige Ziel gesetzt unseren Energieverbrauch jeweils um 1 % pro Jahr (kWh/t) zu reduzieren. Beginnend mit zunächst 7 Standorten (5 in Deutschland, 1 in Nordamerika, 1 in Asien), werden wir unser Programm auf die verbleibenden Standorte ausweiten. Im Rahmen des Programms werden an den Fokus-Standorten zunächst die größten Potentiale analysiert und insbesondere schnell umzusetzende Maßnahmen ohne größere Investitionsausgaben gefördert, wie z. B. die Optimierung des Standby-Verbrauchs unserer Anlagen. Im nächsten Schritt werden die Investitionen getätigt, von denen wir die größten Effekte erhoffen und wo immer möglich, werden Komponenten der bestmöglichen Energieeffizienz-Klassen eingebaut. Außerdem finden regelmäßige Meetings mit den Energie-Experten der einzelnen Standorte statt, um gemeinsam Ideen und Best Practices auszutauschen.

Unsere Energieexperten an den Standorten beschäftigen sich kontinuierlich damit, wie durch gezielte Maßnahmen oder Investitionen die Energieeffizienz der Produktionsanlagen und/oder der Infrastruktur verbessert werden kann. Durch konsequente Einsparmaßnahmen sowie Investitionen in hocheffiziente Maschinen bzw. Beleuchtungssysteme arbeiten wir daran unseren Energieverbrauch zu verringern.

Neben der weiteren Umstellung auf moderne LED-Beleuchtungssysteme und Bewegungsmelder an vielen Standorten, haben wir 2022 auch Investitionen in effizientere Kompressoren und Kompressorensteuerungen (Standorte Ho-Chi-Minh-Stadt/Vietnam, Hoogstraten/Belgien, Nordhorn/Deutschland) oder drehzahlgeregelte Antriebsmotoren (Standort Michelstadt/Deutschland), Optimierung der Kälte- und Wärmeversorgung für Produktions- und Heizungssysteme (Standorte Wasserburg, Gronau, Kalefeld/Deutschland, Hoogstraten) oder die Nutzung von Solarenergie zur Warmwasserbereitung (Standort Ho-Chi-Minh-Stadt) getätigt.

Am Standort in Helsingborg (Schweden) kann, durch ein neues ausgeklügeltes Kühlsystem, die überschüssige Wärme aus der Produktion vollumfänglich zur Beheizung des Standortes genutzt werden. Der Standort muss somit in Zukunft keine Fernwärme mehr beziehen.

Insgesamt betrug der Energieverbrauch der RKW-Gruppe im Jahr 2022 rund 320.000 Gigawattstunden – davon entfielen 85 % auf elektrischen Strom, 11 % auf Erdgas und 4 % auf andere Energieträger. Damit verringerte sich der Energieverbrauch um 10 % im Vergleich zum Vorjahr.

Absoluter Energieverbrauch 2017-2022*

Energieintensität (EnPI)* 2020-2022

* Auf Grund der Geringfügigkeit (< 1 %) wird an dieser Stelle nur der Verbrauch der Hauptenergieträger (stationäre Verbrennung, Strom, Fernwärme) angegeben. Die seit 2017 geschlossenen oder verkauften Standorte wurden entsprechend des GHG Protocol Corporate Standards aus Konsistenzgründen bei der Berechnung nicht berücksichtigt. Parallel zum absoluten Energieverbrauch, messen wir unsere Energieeffizienz mit einer Energieleistungskennzahl (EnPI), die unsere Energieleistung pro Tonne Gutware ausdrückt (kWh/t). Trotz der implementierten Energieeffizienzmaßnahmen ist diese in den Jahren 2021 und 2022, im Gegensatz zur Reduktion des absoluten Energieverbrauchs, leicht gestiegen. Dieser Anstieg ist durch verschiedene Einflussfaktoren auf die EnPI, wie z. B. die im letzten Jahr erhöhte durchschnittliche Außentemperatur (mehr Kühlleistung notwendig) oder auch niedrigere Produktionsvolumen durch Nachfragerückgang (Verschiebung des Nenners) erklärbar.

GHG-Emissionen Scope 1&2

Scope 1-Emissionen sind entsprechend GHG Protocol direkte Treibhausgasemissionen, die aus Quellen stammen, die von uns kontrolliert werden oder uns gehören.

Scope 2-Emissionen sind indirekte Treibhausgasemissionen, die mit dem Kauf von Strom, Dampf, Wärme oder Kälte verbunden sind – d. h. Emissionen, die nicht unter unserer Kontrolle sind, aber direkt mit unseren Produktionsprozessen bzw. unserer Infrastruktur in Verbindung stehen.

mehr erfahren

GHG-Emissionen werden üblicherweise in Kohlenstoffdioxid-Äquivalenten (CO2e) angegeben. CO2e ist eine Maßeinheit, die es ermöglicht, die klimaschädliche Wirkung unterschiedlicher Treibhausgase miteinander zu vergleichen.

Bis 2020 konzentrierte sich die Berechnung unserer Scope 1&2-GHG-Emissionen auf den Verbrauch und die resultierenden Emissionen unserer Hauptenergieträger (Gas, Öl, Strom, Fernwärme).

Seit 2021 erstellen wir den Bericht der Scope 1&2-GHG-Emissionen, die unter unserer operativen Kontrolle sind, in Übereinstimmung mit dem GHG Protocol. Auf Grundlage der vollständigen Erfassung unserer Daten können wir mit Maßnahmen und Investitionen gezielt dort ansetzen, wo wir die größten Einsparpotentiale für unsere CO2-Emissionen sehen.

Um die Vergleichbarkeit der jährlichen Emissionen zu gewährleisten wurden für bisher nicht erfasste und nicht reproduzierbare Emissionsquellen die Daten aus 2021 als Annäherung zur Neuberechnung verwendet.

Zur Berechnung der marktbasierten Emissionen wurden, soweit verfügbar, die direkten Informationen der Energieversorger verwendet. Für die Emissionen aus stationärer und mobiler Verbrennung wurden die Emissionsfaktoren des „Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle“ verwendet. Die seit 2017 geschlossenen oder verkauften Standorte wurden entsprechend des GHG Protocol Corporate Standards aus Konsistenzgründen bei der Neuberechnung nicht berücksichtigt.

Der Einkauf von Erneuerbaren Energien und unsere Energieeffizienzmaßnahmen führten insgesamt zu einer Reduktion der CO2-Emissionen um mehr als 70.000 Tonnen – das entspricht einer Reduktion um rund 52 %. Damit haben wir unser strategisches Ziel der Reduktion der CO2-Emissionen um 50 % (Baseline 2017) übertroffen.

Scope 1&2-GHG-Emissionen (marktbasiert) 2017-2022

Intensität Scope 1&2-GHG-Emissionen (marktbasiert) 2020-2022

GHG-Emissionen Scope 3

Aktuell erfassen und bewerten wir unsere Scope 3-Emissionen. Scope 3 umfasst alle indirekten Emissionen aus Quellen, die unser Unternehmen nicht besitzt oder nicht direkt kontrolliert, sprich was in der vorgelagerten Wertschöpfung geschieht und was nachgelagert aus unserer unternehmerischen Tätigkeit resultiert.

mehr erfahren

Die ersten Ergebnisse, unter anderem in der validierten Umwelterklärung von unserem Standort in Gronau (Deutschland), zeigen, dass unser Scope 3 etwa 95 % (marktbasierter Ansatz) der gesamten uns zuzuschreibenden Emissionen ausmachen. Da mit 95 % der größte Teil unserer gesamten Emissionen in Scope 3 und dadurch außerhalb unserer direkten Kontrolle liegen, arbeiten wir, entsprechend unserer Möglichkeiten, faktenbasiert mit allen relevanten Stakeholdern zusammen, um sicherzustellen, dass die Emissionen entlang des gesamten Lebenszyklus reduziert werden.

Wir suchen bereits jetzt aktiv nach Möglichkeiten, die entsprechenden Emissionen zu reduzieren. So wurden zum Beispiel 2022 weitere interne Lagerflächen optimiert, um die Nutzung externer Lager und zusätzlicher Transporte zu vermeiden und wir versuchen, wo immer möglich und sinnvoll und in Absprache mit unseren Kunden, die Auftragsgrößen so anzupassen, dass Transportkapazitäten möglichst optimal ausgelastet sind.

Die größte Einflussmöglichkeit zur Reduktion von Scope 3-Emissionen liegt bei kunststoffverarbeitenden Unternehmen jedoch bei der Art der eingesetzten Rohstoffe. Der Einsatz nachhaltiger Rohstoffe („sustainable feedstock“) ist in der Kunststoffbranche unmittelbar mit der Förderung der Kreislaufwirtschaft verbunden (siehe hierzu Abschnitt „Kreislaufwirtschaft“).

Für die Ermittlung der GHG Protocol Scope 3 Kategorie „Employee Commuting“ haben wir im Intranet eine Umfrage an allen Standorten und Ländern über die Entfernung zur Arbeitsstätte und die Wahl des Transportmittels durchgeführt. Durch die zahlreiche Teilnahme unserer Mitarbeitenden, haben wir repräsentative Daten zusammenstellen können, die in unsere Scope 3 Ermittlungen einfließen werden.

Produktschutz

Produktverluste entlang der Wertschöpfungskette haben erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt. In den Industrieländern treten mehr als 40 % der Verluste im Einzelhandel und beim Verbraucher auf. Das für eine Verpackung gewählte Material muss also sicherstellen, dass die Produktverluste auf ein Minimum beschränkt werden.

mehr erfahren

Bei der Auswahl des richtigen Verpackungsmaterials hilft eine Lebenszyklusanalyse, d. h. eine systematische Analyse der potenziellen Umweltauswirkungen und der Energiebilanz, die mit allen Phasen des Lebenszyklus eines kommerziellen Produkts, eines Prozesses oder einer Dienstleistung verbunden sind.

Aktuelle Lebenszyklusanalyse-Ergebnisse des Instituts für Energie- und Umweltforschung in Heidelberg bestätigen, dass PE-basierte Säcke wie beispielsweise unser FFS Sack RKW ProVent® beim Transport und bei der Lagerung einen Produktverlust von mindestens 2 % verhindern. Für CO2 intensive Produkte wie Zement schneiden FFS-PE-Säcke aufgrund ihrer Schutz- und Barriereeigenschaften (Reißfestigkeit und Feuchtigkeitsschutz) deutlich besser ab als Papiersäcke und sind daher eine vorteilhafte Lösung, die Produktverluste minimieren und damit die Umweltbelastung insgesamt reduzieren kann.

Luftreinhaltung

Um zu gewährleisten, dass durch unsere Produktionsprozesse möglichst wenig schädliche Emissionen entstehen, verbrennen wir, entsprechend den lokalen Gesetzgebungen, die flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs – Volatile Organic Compounds), die in unseren Bedruckungsprozessen entstehen, in regenerativen thermischen Oxidationsanlagen (RTOs).

mehr erfahren

Die aus der Verbrennung resultierenden CO2-Emissionen machen, neben der Verbrennung von Energieträgern, wie Gas und Öl zur Wärme- und Dampfgenerierung, einen nicht unerheblichen Anteil an unseren direkten CO2-Emissionsquellen (Scope 1) aus.

Um die Luft nicht nur möglichst rein zu halten, sondern dies auch möglichst energieeffizient zu gestalten, optimieren wir unsere RTOs kontinuierlich, so dass sie im Idealfall autark (ohne Zuführung von zusätzlichem Brennstoff wie z. B. Gas) laufen können und bauen darüber hinaus die Wärmerückgewinnung aus den RTOs sukzessiv aus.

RKW-Nachhaltigkeits-Community

Die RKW-Nachhaltigkeits-Community ist ein cross-funktionales Team, das in Arbeitsgruppen an nachhaltigkeitsbezogenen Themen arbeitet. Dazu gehören für uns sehr wichtige Themen, wie das Schließen von internen und externen Rohstoff- und Rezyklat-Kreisläufen sowie die Reduktion unserer CO2-Emissionen.

mehr erfahren

Wir profitieren dabei von der Expertise der Mitarbeitenden aus den verschiedensten Fachbereichen und können so im gemeinsamen Austausch hervorragende Lösungen finden. Ein weiterer großer Vorteil ist die Internationalität des Teams, die es uns ermöglicht, weltweite Entwicklungen und Optionen im Blick zu behalten und zu nutzen.

Umweltschutz-Aktionen

Die lokalen Umweltaktionen an den RKW-Standorten sind zu einem zentralen Bestandteil unserer alljährlichen Nachhaltigkeitskampagne geworden. Sie leisten einen wertvollen Beitrag für die Umwelt und dienen als Vorbild für nachhaltiges Engagement.

mehr erfahren

In Deutschland führten die Mitarbeitenden an den Standorten Gronau, Nordhorn und Wasserburg rund um die Werke Müllsammelaktionen durch.

An unserem Standort in Guangzhou (China) wurde das Thema „Wir leben Nachhaltigkeit“ mit gleich mehreren Aktivitäten gewürdigt: Mit der Förderung des Umweltschutzbewusstseins durch Poster und Videobotschaften, einer Wanderaktivität, einer Müllsammelaktion sowie mit einem Quiz zum Thema Umweltschutz.

Die Mitarbeitenden unseres Standortes Saultain in Frankreich pflanzten Apfelbäume – für eine gesunde und nachhaltige Versorgung der Mitarbeitenden mit Obst.

Nachhaltig handeln – das war das Ziel der Nachhaltigkeitskampagne und diesem Zweck diente auch der Global Team Run. Unter dem Motto „Stronger Together“ motivierten sich unsere Mitarbeitenden im Intranet gegenseitig und liefen, radelten, walkten oder skateten. 160 Teilnehmende legten damit vom 1. Juli bis 17. September mehr als 63.000 Kilometer zurück und hielten sich dadurch nicht nur gesundheitlich fit, sondern reduzierten bei der Gelegenheit auch ihren CO2-Fußabdruck.

Wasser und Meere

Leben unter Wasser

„Die systematische Reduktion von Kunststoffabfällen und die Förderung von Recycling sind für RKW ganz wesentlich, um einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung eines sauberen Ökosystems zu leisten. Deswegen setzen wir uns täglich dafür ein unsere Prozesse und Abläufe entlang der Lieferkette zu optimieren, um die Auswirkungen unserer Produktion auf die Umwelt, insbesondere die Verunreinigung von Wasser durch Kunststoff, so gering wie möglich zu halten.“

Judith Hutschreuther, Managerin Sustainability

Wasserentnahme

Der verantwortungsvolle und sparsame Umgang mit Wasser hat an all unseren Unternehmensstandorten hohe Priorität. Der größte Teil des jährlichen Wasserbedarfs wird dabei als Kühlwasser für die Extrusionslinien, zur Dampferzeugung, als Waschwasser für unsere Recyclinganlagen sowie als Sanitärwasser verwendet. Der Großteil des verwendeten Wassers kommt aus der kommunalen Wasserversorgung, ein weiterer Teil (vor allem zur Kühlung) wird dem Grundwasser entnommen.

mehr erfahren

Das daraus entstehende Abwasser ist weder durch Zusatzstoffe noch Chemikalien verunreinigt und kann ohne weitere Behandlung bzw. Reinigung der Kanalisation oder in den Grundwasserkreislauf zugeführt werden. Maßnahmen zur Reduzierung der Wasserentnahme tragen dazu bei, diese so niedrig wie möglich zu halten. So konnte z. B. unser Standort in Schweden durch die Installation von Trockenvakuumpumpen für die Compoundierungsanlagen die Entnahme an Kühlwasser um 85 % reduzieren.

Insgesamt belief sich die Wasserentnahme aus der kommunalen Wasserversorgung der RKW-Gruppe 2022 auf rund 130.000 Kubikmeter. Wir konnten damit die absolute Wasserentnahme um 20.000 Kubikmeter und damit um über 15 % im Vergleich zu 2017 verringern.

Wasserintensität 2020-2022

Null-Granulat-Verlust (Zero Pellet Loss)

Die Aktion „Zero Pellet Loss“ ist eine gemeinsame Initiative mit dem Branchenverband Plastics Europe und dem Verband der Chemischen Industrie (VCI) und gehört zum globalen Projekt „Operation Clean Sweep®“. Während Kunststoffpellets nur einen winzigen Teil des Plastikmülls im Meer ausmachen, arbeitet die RKW-Gruppe intensiv daran, das Bewusstsein für das Thema zu schärfen, sowohl in den eigenen Werken als auch gemeinsam mit Lieferanten und Logistikpartnern innerhalb der Branche.

mehr erfahren

Wir setzen uns dafür ein, dass unsere eigenen Kunststoffpellets, -pulver und -flocken nicht im Müll oder Abwasser landen. Wir suchen aktiv nach Wegen, um das Entweichen von Kunststoffpellets in die Umwelt während der Produktion, der Lagerung, des Transports und der Verarbeitung zu reduzieren. RKW setzt daher gemeinsam mit zahlreichen weiteren Unternehmen die Zero Pellet Loss-Initiative in seinen Werken um. Dies wurde in Zusammenarbeit mit den beiden Branchenverbänden, mit besonderer Unterstützung der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e. V. (IK) realisiert.

Der erste Schritt bei der Teilnahme an der „Zero Pellet Loss“-Initiative war die Durchführung interner Audits in all unseren Werken. Dabei ging es darum, Eintrittspunkte wie das Befüllen von Silos, den Transport von Rohstoffen und an den Rohstoffleitungen zu identifizieren. Anschließend wurden die erforderlichen Maßnahmen eingeleitet, um vorhandene Leckagen zu beseitigen und die Zertifizierung durch die IK erfolgreich zu erhalten. Alle RKW-Standorte sind „Zero Pellet Loss“ zertifiziert. Die Maßnahmen werden kontinuierlich überwacht und optimiert. Zusätzlich werden an unseren Standorten Schulungen für die Mitarbeitenden durchgeführt.

Darüber hinaus sammeln wir sogenanntes „Kehrgranulat“, das bei Reinigungsmaßnahmen in der Produktion anfällt, zur Wiederverwertung. Durch diese Maßnahmen konnten wir 2022 über 360 Tonnen Granulat in den Kunststoffkreislauf zurückführen.

Kreislaufwirtschaft

Industrie, Innovation und Infrastruktur
Nachhaltige/r Konsum und Produktion

„Steigende Abfallmengen, die Verschmutzung der Weltmeere und der drohende Klimawandel machen es deutlich: Vorhandene Ressourcen müssen geschont und Rohstoffe so weit wie möglich wiederverwendet werden. Das macht auch die Nachfrage der Verbraucher nach umweltverträglichen Produkten und die Forderung anspruchsvoller Recyclingquoten seitens der Politik deutlich. Gleichzeitig müssen wir weiterhin die hohen Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen erfüllen, die Kunden und Verbraucher an unsere Produkte stellen. Das ist eine echte Herausforderung für die gesamte Kunststoffindustrie, aber eine, der wir uns gerne stellen, u. a. mit Investitionen in moderne Technologien, Recyclinganlagen an jedem RKW-Standort und dem zunehmenden Einsatz von Rezyklaten in unserer Produktion. Dieser Ansatz der Kreislaufwirtschaft spart wertvolle Ressourcen, verhindert Umweltverschmutzung und verbessert sogar die CO2-Bilanz.“

Felix Grimm, Expert Recycling

Die Kunststoffindustrie steht weltweit vor großen Herausforderungen – insbesondere auch aufgrund des steigenden Umweltbewusstseins der Verbraucher und einer sich ändernden Gesetzeslage. Umso wichtiger ist es für RKW, sich mit den Veränderungen bezüglich der Produktanforderungen auseinanderzusetzen und mit innovativen Ideen Weichen für die zukünftige Entwicklung der Branche zu stellen. Wir bekennen uns zu unserer Verantwortung, Kunststoffprodukten eine nachhaltige Perspektive zu geben und leisten einen aktiven Beitrag, eine Kreislaufwirtschaft für diesen unverzichtbaren Rohstoff aufzubauen sowie die Auswirkungen unserer Produkte zu verringern und gleichzeitig ihre Eigenschaften zu erhalten oder sogar zu verbessern. Dazu orientieren wir uns am Leitsatz „Reduce, Reuse, Recycle“ (Reduzierung, Wiederverwendung, Recycling).

Was wir tun

Im Rahmen des innovativen, nachhaltigen Produktdesigns optimieren unsere Mitarbeitenden weltweit den Ressourcenverbrauch, reduzieren negative Umweltauswirkungen eines Produkts entlang seines Lebenszyklus oder erleichtern das Recycling und den Einsatz von Rezyklaten. In intensivem Austausch mit Rohstoffproduzenten und Maschinenherstellern sowie durch die engagierte Mitarbeit in Verbänden entwickeln und evaluieren unsere Forschungs- und Entwicklungsteams kontinuierlich neue oder verbesserte Materialien.

Die Anforderungen an diese Lösungen sind, je nach regionalen Märkten und den Produktsegmenten, sehr unterschiedlich. Aufgrund des öffentlichen Interesses stehen in Europa beispielsweise besonders Verpackungsfolien im Fokus und innovative Lösungen sind dringend gefragt. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wurden 2022 alle Projekte in unserer Forschungs- und Entwicklungspipeline (F&E) anhand verschiedener Nachhaltigkeitskriterien kategorisiert und bewertet. Das Ziel für den Anteil der F&E-Projekte im Segment Packaging & Industrial mit Fokus auf Nachhaltigkeit lag 2022 bei 60 % und wurde mit 67 % deutlich übertroffen. Ziel ist es, auch in den kommenden Jahren dauerhaft über 60 % der F&E-Aktivitäten auf Nachhaltigkeitskriterien auszurichten.

Nachhaltiges Produktdesign

Downgauging

Kunststoffe werden üblicherweise aus Erdölderivaten gewonnen und beruhen damit auf einem fossilen, endlichen Rohstoff. Wir setzen uns an allen Standorten und über das gesamte Produktsortiment für einen möglichst sparsamen Einsatz dieser Ressource ein.

mehr erfahren

Der wichtigste Hebel dabei ist das sogenannte Downgauging – die Produktion von immer dünneren, aber unverändert leistungsfähigen Folien. Erreicht wird dies durch den Einsatz innovativer Materialien bzw. verbesserter Rohstoffe und/oder durch die Optimierung der Rezepturen und Produktionsanlagen. Wichtig sind in diesem Zusammenhang auch die unternehmensinterne Entwicklung von Komponenten und Kontrollsystemen sowie das regelmäßige, intensive Training der Produktionsmitarbeitenden.

In allen Produktgruppen entwickeln wir gemeinsam mit unseren Lieferanten und Kunden innovative, neue Verfahren und testen laufend neue oder modifizierte Folientypen. Ein Beispiel für das Downgauging sind unsere dünnen atmungsaktiven RKW HyCare®- und Aptra®-Folien, mit denen wir unsere Kunden im Hygienesegment schon seit Jahren beliefern, und Rohstoffeinsparungen sowie weitere wichtige Vorteile, etwa eine höhere Effizienz in der Verarbeitungslinie und eine deutliche Reduzierung der Transportemissionen realisieren konnten. Für andere Produkte im Bereich Damenhygiene konnten durch Downgauging sogar 25 % Rohstoff eingespart werden. Insgesamt haben wir das durchschnittliche Flächengewicht unserer Backsheetfolien in den letzten 20 Jahren halbiert – und werden kontinuierlich an weitergehenden Optimierungen arbeiten.

"Design for Recycling"

Voraussetzung für eine lückenlose Kreislaufwirtschaft ist nicht nur das möglichst vollständige Recycling von Kunststoffprodukten – mindestens genauso wichtig ist es, die Wiederverwertung durch entsprechende Produkteigenschaften zu ermöglichen oder zu erleichtern.

mehr erfahren

Ein gutes Beispiel für ein solches Produkt im Agrarbereich ist Polydress® Twista, eine clevere Kombination von Silage- und Barriere-Unterziehfolie auf einer Rolle. Im Gegensatz zu anderen Kombifolien ist Polydress® Twista dabei komplett aus Polyethylen (PE) gefertigt und somit 100 % recycelbar. Dank einer patentierten 2in1-Falttechnologie können beide Folien in nur einem einzigen Schritt auf dem Silo ausgelegt werden. Dies spart 50 % Arbeitszeit, optimiert die Platzierung der Folien und vermeidet das Risiko von Löchern und Rissen beim Auslegen. Die zusätzliche Sauerstoffbarriere der Unterziehfolie trägt maßgeblich zum Erhalt einer hervorragenden Silagequalität bei – ein weiterer Beitrag zur effizienten Nutzung von wertvollen Ressourcen.

Rohstoffe aus Biomasse

Neben fossilen Rohstoffen kommen inzwischen auch verstärkt alternative Rohstoffe in der Kunststoffproduktion zum Einsatz. Diese werden beispielsweise aus nachwachsenden Quellen wie Zuckerrohr gewonnen und weisen einen vergleichsweise geringen CO2-Fußabdruck im Vergleich zu den erdölbasierten Kunststoffen auf, da die Pflanzen während ihres Wachstums CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen.

mehr erfahren

Immer mehr in den Fokus rücken jedoch Rohstoffe, die als Abfall- oder Nebenströme in anderen Industrien anfallen, beispielsweise in der Forst- oder Agrarwirtschaft, und somit keine Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion darstellen. Auch hier haben wir in Zusammenarbeit mit Kunden und Rohstofflieferanten nachhaltige Produkte entwickelt, beispielsweise eine biobasierte Pflasterfolie, die bei gleichbleibender Qualität weniger CO2-Emissionen verursacht als eine herkömmliche Folie aus fossilen Rohstoffen.

Nutzung von Rezyklaten

Unser Fokus liegt auf der verstärkten Anwendung von Rezyklaten in unserer Produktion, um vorhandene Ressourcen bestmöglich wiederzuverwenden. Dabei stellen wir unser Know-how im Bereich Rezyklate und Recycling auch unseren Kunden zur Verfügung.

mehr erfahren

Um einen Wertstoffkreislauf zu schließen, der nicht nur Abfall reduziert, sondern auch Ressourcen schont und letztlich den Ausstoß von zusätzlichem CO2 verringert, engagieren wir uns seit Jahren in der Initiative ERDE zur Sammlung und Wiederverwertung gebrauchter Agrarfolien. Allein im Jahr 2022 sammelten und recycelten die ERDE-Mitglieder rund 38.476 Tonnen Agrarfolien und andere Agrarkunststoffe – eine Steigerung von knapp 18 % im Vergleich zum Vorjahr. Das entspricht einer Einsparung von 42.748 Tonnen CO2.

Mit dieser Recyclingquote werden sämtliche Punkte der 2019 an das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) übergebenen „Freiwilligen Selbstverpflichtung zur Rücknahme und Verwertung gebrauchter Agrarfolien“ erfüllt. Die Initiative ERDE verpflichtete sich dazu, 2022 mindestens 65 % der in Deutschland auf den Markt gebrachten Silo- und Stretchfolien dem werkstofflichen Recycling zuzuführen.

Transparenz bei der Verwendung von nachhaltigen Rohstoffen

Für mehr Transparenz bei der Verwendung von nachhaltigen Rohstoffen und um dem sogenannten „Greenwashing“ entgegenzuwirken haben sich in den letzten Jahren verschiedene Verfahren in der Industrie etabliert, wie z. B. die ISCC+-Zertifizierung (International Sustainability and Carbon Certification).

mehr erfahren

Eine ISCC+-Zertifizierung stellt über die gesamte Wertschöpfungskette sicher, dass nicht mehr nachhaltige Rohstoffe verkauft werden, als auch produziert wurden. Nach dem Standort in Petersaurach (Deutschland) wird nun auch unser französischer Standort in Saultain nach ISCC+ zertifiziert. Dank dieser Zertifizierung stehen ganz neue Bezugsquellen für nachhaltige Rohstoffe zur Verfügung und gleichzeitig öffnen sich neue Vermarktungschancen für unsere nachhaltigen Folienlösungen.

Ende November 2022 erhielt der Standort in Kalefeld (Deutschland) zudem das RAL Gütezeichen und ist somit jetzt in der Lage, nachweislich Rezepturen zu fertigen, deren Regenerate aus Haushaltssammlungen stammen (wie z. B. aus dem Gelben Sack). Ein erstes Produkt, ein Müllbeutel für Haushaltsabfälle, mit mind. 40 % Regenerat aus dem Gelben Sack konnte der Standort in Kalefeld bereits jetzt realisieren.

Recycling und Wiederverwendung

Internes Recycling von Produktionsabfällen

Wir verwenden Produktionsausschuss entweder direkt innerhalb des Produktionsprozesses, zwischen verschiedenen Prozessen oder sogar standortübergreifend. Jeder RKW-Standort verfügt über eigene Recyclinganlagen, in denen Ausschuss zu hochwertigem Regranulat verarbeitet wird.

mehr erfahren

Dabei kommen gleichermaßen Offline- und Inline-Verfahren zum Einsatz. Offline-Recycling bedeutet, dass der Ausschuss während der Produktion sortiert und gekennzeichnet, dann gesammelt und schließlich recycelt wird. Dagegen werden beim Inline-Recycling spezielle Extruder mit geringem Durchsatz eingesetzt, die direkt an den Produktionsmaschinen angebracht sind. Sie nehmen nicht benötigte Randstreifen auf, regenerieren sie zu Granulat und führen dieses direkt in den Produktionsprozess zurück. Flankierend werden an allen Standorten Optimierungsmaßnahmen umgesetzt, um eine höhere Wiederverwendungsquote sicherzustellen.

Weitere Synergieeffekte werden durch standortübergreifende Kooperationen gehoben: Kann der anfallende Ausschuss vor Ort aus technischen oder regulatorischen Gründen nicht in der Produktion genutzt werden, steht das Regranulat anderen Werken innerhalb der RKW-Gruppe als wertvoller Rohstoff zur Verfügung. In einer engen Kooperation zwischen den Standorten in Kalefeld und Nordhorn (Deutschland) wurde innerhalb weniger Wochen ein bisher ungenutzter Abfallstrom aus Nordhorn für die Wiederverwendung in der Produktion in Kalefeld identifiziert und qualifiziert. In Zukunft wird der Standort in Kalefeld alle verfügbaren Restfolien dieser Rezeptur vom Standort Nordhorn abnehmen, selbst recyceln und dann als Rohstoff in der Müllsackproduktion einsetzen.

Vermeidung von Produktionsabfällen

Die Vermeidung von Produktionsabfällen zählt zu unseren wichtigsten Maßnahmen, um nicht nur Umwelt und natürliche Ressourcen zu schonen, sondern gleichzeitig einen Beitrag zu dauerhaftem Wachstum zu leisten. Die wichtigsten Hebel zur Reduzierung der im Produktionsprozess entstehenden Abfälle sind eine optimierte Qualitätsüberwachung, die Schulung von unseren Mitarbeitenden sowie die Reduktion von Stillstandzeiten.

mehr erfahren

An fast allen Produktionsstandorten werden die produzierten Folienbahnen online auf mögliche Fehlstellen überwacht, die in den weiteren Produktionsschritten zu großflächigen Defekten oder zu einer Verschlechterung der Druckqualität führen können. Durch die beschriebenen Qualitätskontrollsysteme, aber auch durch verschiedene andere Optimierungsmaßnahmen konnten wir die durchschnittliche Produktionsabfallrate von 2017 bis 2022 um mehr als 10 % senken.

Am Standort in Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam) wurden 40 Ideen durch ein „Quick & Easy Kaizen Ideen Programm“ u. a. zur Reduktion von Produktionsabfällen gesammelt sowie konsequente Ursachenanalysen durchgeführt, und damit eine Verringerung der Ausschussrate um bemerkenswerte 19 % erreicht. Am Standort Helsingborg (Schweden), konnte durch die Optimierung der Siebwechselzeiten der Compoundierungsanlagen über 137 Tonnen Abfall vermieden werden.

Verbrauchsstoffe, Verpackungsmaterialien und Transporte

Zusätzliches Einsparpotenzial lässt sich durch die möglichst effiziente Nutzung von Verbrauchsstoffen und Verpackungsmaterialien heben. So werden durch die Optimierung von Produktionsprozessen weniger Filter und Siebe benötigt, während die intelligente Nutzung von Verpackungsmaschinen unseren Eigenverbrauch von Stretchfolien reduziert. Ein weiterer Hebel ist die Optimierung der Palettengrößen, durch die wir wertvolles Holz und Ladeplatz in den LKW‘s einsparen.

mehr erfahren

Der Standort in Kalefeld (Deutschland) setzt u. a. einen Thermotransferdrucker ein, der Anlagenrüstzeit und Druckfarbe insbesondere bei kleinen Produktionslosgrößen einspart. Am Standort in Wasserburg (Deutschland) werden Kunststoffabfälle jetzt gepresst – das spart jährlich 13.000 Kilometer LKW-Fahrten. Durch Optimierung bzw. Ausbau der internen Lagerflächen konnten an den Standorten in Wasserburg, Ville-le-Marclet und Chambœuf (Frankreich) die Emissionen durch LKW-Fahrten zu Außenlagern deutlich reduziert werden (allein in Wasserburg ca. 300.000 Kilogramm CO2 jährlich – Feinstaub und sonstige Umweltbelastungen nicht mitgerechnet). In Vietnam kommen seit vergangenem Jahr elektrische Stapler zum Einsatz und sparen so ca. 43.000 Kilogramm CO2.

Wiederverwendung

Der Standort in Saultain (Frankreich) hat einen Teil der bisher verwendeten Papphülsen auf wiederverwendbare PVC-Hülsen umgestellt und so fünf Kilometer Papphülsen eingespart. Außerdem ist der Standort dazu übergegangen, Kunststoffpaletten und Papphülsen zu reparieren statt neu zu kaufen.

mehr erfahren

Dadurch wurden bisher 200 Paletten eingespart. In einem weiteren Beispiel werden die Papphülsen, auf denen die Vliesstoffe vom Standort in Gronau (Deutschland) zur Laminierung in den nahegelegenen Standort in Nordhorn (Deutschland) transportiert werden, im Rahmen des regelmäßigen Transports zur weiteren Verwendung nach Gronau zurückgesendet. An den meisten deutschen Standorten sind außerdem Rücknahmesysteme für Paletten eingerichtet worden.

Das Prinzip der Wiederverwendung gilt jedoch nicht nur an den Standorten der RKW-Gruppe, sondern in besonderem Maße auch für unsere Produkte. Ein Beispiel dafür ist das RKW HyJet® Erntevlies, das Pflanzen Schutz vor Wind, Schmutz, Wildtieren und Pilzbefall bietet. Es besteht aus einem wasserstrahlverfestigten Spinnvliesstoff, der im Vergleich zu herkömmlichen Vliesstoffen eine ausgezeichnete Reiß- und Durchstoßfestigkeit sowie eine höhere Elastizität aufweist. Aufgrund dieser Eigenschaften kann das Vlies über mehrere Erntezeiten verwendet werden.

Investitionen in Innovation und Technologie

Internes Recycling von Produktionsabfällen

Seit Jahren investieren wir regelmäßig in effiziente und innovative Technologien, um den Energie- und Ressourcenverbrauch in unseren Produktionsstandorten zu verringern sowie den Ausbau einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe zu unterstützen. Hierzu gehören die Recyclingkapazitäten und die Reduktion von Produktionsabfällen.

mehr erfahren

Am Standort in Kalefeld (Deutschland) wurde in einen neuen Laborextruder investiert, mit dem die Qualität von externen Rezyklaten fortlaufend überprüft und somit eine optimale Produktqualität gesichert werden kann. Auch Investitionen in moderne Blasfolien­extrusionsanlagen sowie Qualitäts­überwachungs­systeme spielen eine bedeutende Rolle für einen verstärkten Einsatz von Regranulaten und innovativen Rohstoffen sowie für möglichst dünne, aber hocheffiziente Folien. Durch den Einsatz von Mehrschicht-Extrudern kann Rezyklat auch zunehmend in Folien mit hohen Qualitätsanforderungen eingesetzt werden.

Am Standort in Pori (Finnland) wurde eine 5-Schicht-Anlage in Betrieb genommenen. In Petersaurach (Deutschland) können auf einer hochmodernen 9-Schichtanlage z. B. flexible und vollständig recyclingfähige Mono-PE-Folien produziert werden. Sie richten sich speziell an die Lebensmittel- und Kosmetikindustrie und erfüllen alle Anforderungen in puncto Produktschutz und Design. Als ISCC+-zertifizierter Standort kann der Standort in Petersaurach zudem am geschlossenen System der Kreislaufwirtschaft für chemisch recycelte oder biobasierte Rohstoffe teilnehmen.

Die neue Anlage ermöglicht damit innovative Kombinationen von neu entwickelten Rohstoffen und Rezepturen, die unter anderem zu weiteren Dickenreduzierungen oder einer besseren Wiederverwertbarkeit führen. Mit Hilfe automatischer Anlagenregulierungen und Online-Qualitätsüberwachung, wie z. B. der Profildickenregulierung oder der 100-Prozent-Drucküberwachung, können Maschinenführende in kürzester Zeit auf Prozess- und Qualitätsabweichungen reagieren und Produktionsabfälle vermeiden.

Soziales

Sicherheit

Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

„Nichts, was wir tun, ist es wert, dafür verletzt zu werden. Um unsere Arbeitssicherheit auf das nächste Level zu heben, konzentrieren wir uns auf die Stärkung der Fundamente der Arbeitssicherheit. Wir erwarten, dass die Mitarbeitenden eine Führungsrolle übernehmen und etablieren eine „Ich kümmere mich um meine Sicherheit“-Kultur. Wir trainieren die dafür wesentlichen Fähigkeiten, wie z. B. die praktische Risikobewertung, um potenzielle Risiken zu erkennen. Zusätzlich führen wir Workshops durch, in denen wir Lösungen für die Ursache von Problemen entwickeln, um die Fähigkeiten unserer Organisation weiterzuentwickeln und Risiken zu verringern. Wir konzentrieren uns auf die Umsetzung wesentlicher Sicherheitsstandards mit einer „Null-Toleranz“-Kultur. Bei RKW ist jeder für Sicherheit verantwortlich, und gemeinsam gehen wir die nächsten Schritte auf unserer RKW-Arbeitssicherheitsreise.“

Axel Löbel, COO

Arbeitssicherheit

Wir forcieren beim Thema Sicherheit in allen Werken weltweit den Grundsatz „Never Compromise on Safety“ („Keine Kompromisse bei der Arbeitssicherheit“). Dementsprechend steht Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden bei der Arbeit im Fokus, und das übergeordnete Ziel lautet „Null Unfälle“.

mehr erfahren

Wir sind überzeugt, dass Risiken durch technische und organisatorische Maßnahmen reduziert und dadurch potentielle Unfallursachen dauerhaft ausgeräumt werden können. Manche Unfälle gehen aber schlicht auf menschliche Fehler zurück. Um diese gezielt zu vermeiden, gelten in all unseren Werken die „Golden Safety Rules“ („Goldene Regeln für Arbeitssicherheit“). Diese Arbeitsprinzipien sind eine Zusammenstellung bewährter Praktiken, welche die größten Risiken und potentiell gefährlichen Situationen in unserem Unternehmen abdecken.

RKW Safety Academy

Die RKW Safety Academy 2022 vermittelte den Führungskräften, wie Unfallquellen, ausgelöst durch unachtsames Verhalten, begegnet werden kann. Dort erwartete die Werksleiter, Produktionsleiter und QHSE-Manager eine Mischung aus psychologischen Grundlagen, interaktiven Workshops und wertvollen, offenen und sachgerechten Diskussionen über Prävention, Gesundheit und Sicherheit.

mehr erfahren

Daraus abgeleitet werden an den Standorten nun weitere Sicherheitstrainings und regelmäßige Sicherheits- bzw. Produktionsrundgänge durchgeführt, um die Produktionsleiter zu unterstützen und zu motivieren, Feedback anzunehmen und Orientierung zu geben. Die Rundgänge können digital durch eine App unterstützt werden, mit der sich Vorkommnisse oder Schwachstellen ganz einfach dokumentieren und an die richtigen Stellen weiterleiten lassen.

In unserem globalen Safety Meeting wurde Ende des Jahres 2022, das aus der Academy gewonnene Wissen noch einmal aufgefrischt, durch Fachbeiträge ergänzt und der Maßnahmenplan zu „Glidepath to Zero Accident“ definiert.

Johannes Heintges, Site Director am Standort in Wasserburg, dem größten europäischen Werk der RKW, sagt: „Diese Veränderung fängt bei mir als Werksleiter an. Wenn ich beständig und verlässlich meine Haltung zur Arbeitssicherheit vorlebe und gleichzeitig organisatorische und technische Veränderungen vornehme, die zu unmittelbaren Verbesserungen führen, dann gelingt es auch die Kolleginnen und Kollegen mitzunehmen“.

“Zero Cut” und “Zero Fire“

Gruppenweite Initiativen wie „Zero Cut“ und „Zero Fire“ führen zu weiteren Verbesserungen der Arbeitsbedingungen. Obwohl sie im Vergleich zu Unfällen durch stromführende Anlagen oder zum Straßenverkehr eine geringere Gefahr zu sein scheinen, sind handgeführte oder an den Anlagen fest verbaute Schneidwerkzeuge die Ursache für viele Verletzungen am Arbeitsplatz.

mehr erfahren

RKW hat die Initiative „Zero Cut“ ins Leben gerufen. Ziel dieser Initiative ist, mehrere Sicherheitsempfehlungen und -verfahren zu entwickeln und das Bewusstsein im Umgang mit Klingen zu schärfen. So hat die Einführung spezieller Sicherheitsmesser beispielsweise dazu beigetragen, die Zahl der Schnittverletzungen zu verringern.

Im Rahmen der gruppenweiten Initiative „Zero Fire“ wurde an allen Standorten eine harmonisierte Risikobewertung bezüglich Brandgefahren durchgeführt und in die resultierenden präventiven Brandschutzmaßnahmen investiert – z. B. für automatisierte CO2-Feuer-Löschanlagen. An den Standorten werden regelmäßig Brandschutzübungen durchgeführt und Mitarbeitende auf spezielle Aufgaben oder als Brandschutzhelfer trainiert. An unserem Standort in Petersaurach (Deutschland), wurde dazu extra ein Übungslöschgerät für realistische Brandsimulationen beschafft, um die Mitarbeitenden nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch auf einen Brandfall vorzubereiten. Für unsere Werkfeuerwehr in Michelstadt (Deutschland) wurde außerdem ein neues Löschfahrzeug beschafft.

Brandschutzübung am Standort Petersaurauch

Sicherheitssysteme

Eine Vielzahl an Maßnahmen und Instrumenten gewährleisten dauerhaft die Sicherheit am Arbeitsplatz. Dazu zählen Persönliche Schutzausrüstungen (PSA), Sicherheitstrainings, Alarmsysteme, Ursachenanalysen, die 5S-Arbeitsgestaltung und z. B. auch farblich gekennzeichnete Fußwege.

mehr erfahren

In der Produktion unterstützen optimierte und neue Technologien unter anderem die Überwachung von Temperaturen, um Brände zu vermeiden, die Reduktion von Geräuschpegeln, die Absaugung von Staub und Lösungsmitteln sowie den Einsatz von Hebevorrichtungen für schwere Lasten (z. B. 25-Kilogramm-Beutel). Arbeitsumgebung und Arbeitsbedingungen werden bei RKW kontinuierlich überwacht und verbessern sich zusätzlich durch regelmäßige Audits und Bewertungen seitens externer Firmen. Um den rechtlich vorgeschriebenen Verpflichtungen nachzukommen, wurde für die Bereiche Arbeitsschutz, Umwelt und Energie ein elektronisches Rechtskataster an allen deutschen Standorten eingeführt.

Lagging- und Leading-KPIs

Unsere Fortschritte bezüglich Arbeitssicherheit werden engmaschig kontrolliert und nachverfolgt: über „Leading-KPIs“, die die Umsetzung von Präventivmaßnahmen messen, und über sogenannte „Lagging-KPIs“, die Unfälle zählen.

mehr erfahren

Bei den „Leading-KPIs“ verfolgen wir die Fortschritte bezüglich „Zero Cut“, Wartungssicherung (LOTO; Lockout-Tagout), Evakuierungsübungen, Thermografie, etc. Die Entwicklung bezüglich „Null Unfälle“ wird über die Lagging-Kennzahlen LTA (Lost Time Accident) und LTIFR (Lost Time Injury Frequency Rate) regelmäßig nachverfolgt und weist über die Jahre signifikante Verbesserungen auf.

Sicherheit: LTA und LTIFR 2017-2022

Zero LTA

Wir sind davon überzeugt, dass Sicherheit bei den Mitarbeitenden an allen Standorten verankert sein muss. Daher findet jedes Jahr ein standortübergreifender interner Sicherheitswettbewerb statt. Den „Zero LTA Award“ erhalten alle Standorte, die ein ganzes Jahr lang keinen Arbeitsunfall mit Ausfallzeit zu verzeichnen haben.

mehr erfahren

2022 wurde der „Zero LTA Award“ an unsere Standorte in Nordhorn, Kalefeld (Deutschland) und Helsingborg (Schweden) verliehen – wobei Helsingborg diesen Award jetzt bereits zum dritten Mal erhalten hat.

„Zero LTA Award“ – Übergabe am Standort Kalefeld (Deutschland),
v. l. n. r. Heiko Ude, Markus Brinkmann, Hans Rudelsberger

Sicherheit von Auftragnehmern

Um nicht nur die Sicherheit unserer Mitarbeitenden, sondern auch die Sicherheit von allen Fremdfirmenmitarbeitenden und Besuchern zu gewährleisten, haben wir die Verwendung unseres Online-Schulungs-Systems, mit dessen Hilfe alle Werksfremden bezüglich unserer lokalen Gefahren und Sicherheitsmaßnahmen unterwiesen werden, ausgeweitet.

mehr erfahren

Zusätzlich zu unseren Arbeitsschutzstandards, die auch für Externe gelten, wie z. B. unsere „Golden Safety Rules“ und unser PSA-Standard, sorgen Fremdfirmenkoordinatoren dafür, dass die verschiedenen Gewerke anhand von Gefährdungsbeurteilungen gewissenhaft eingewiesen werden und Arbeitserlaubnisse für notwendige gefährliche Arbeiten erhalten.

Gesundheit & Arbeitsbedingungen

Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Gesundheit

Der Erhalt der Gesundheit unserer Mitarbeitenden hat für uns oberste Priorität. Mit vielfältigen Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung hält RKW seine Mitarbeitenden fit und beugt Ausfällen vor.

mehr erfahren

Im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM), das in einer Gesamtbetriebsvereinbarung geregelt ist, werden konkrete Aktionen angeboten, wie z. B. die freiwillige Grippeschutzimpfung, gesunde Ernährungsangebote in der Kantine (frisches Obst, Salate, kostenlose Versorgung mit Mineralwasser), die Teilnahme an „Mit dem Rad zur Arbeit“ und am Firmenlauf sowie der vergünstigte Zugang zu Fitnessstudios und das Job Bike. Außerdem werden unsere Standorte in Europa und Vietnam betriebsärztlich betreut.

Mit unserem neuen Employee Assistance Program (EAP) wollen wir ab 2023 den Mitarbeitenden der RKW und deren Angehörigen eine kostenfreie und anonyme professionelle Kurzzeitberatung bei gesundheitlichen, beruflichen und persönlichen Fragestellungen anbieten.

Auch im Bereich der Suchtprävention sind wir gut aufgestellt. Wir bieten Mitarbeitenden mit entsprechenden Betriebsvereinbarungen und Suchthilfekreisen an den RKW-Standorten konkrete Hilfe an.

Offene Kommunikation

Transparenz und offene Kommunikation ist in jedem Unternehmen essentiell für eine langfristige Mitarbeiterbindung und der Schlüssel für den Erhalt von Know-How und den Erfolg des Unternehmens.

mehr erfahren

Deswegen legen wir viel Wert auf den direkten Kontakt zu unseren Mitarbeitenden auf allen Ebenen und fördern diesen durch globale interaktive und informative Kommunikation über unser Intranet und unsere Mitarbeiter-App ONERKW, durch Mitarbeiterumfragen und durch unsere „CxO Open Door“ – virtuelle Meetings mit unseren Vorständen und internen Experten, in denen Fragen oder Kritikpunkte offen angesprochen werden können.

Karrieremanagement

Beginnend mit einem transparenten und fairen Einstellungsprozess, in dem offene Stellenangebote sowohl intern als auch extern angeboten werden, unterliegt die individuelle Weiterentwicklung unserer Mitarbeitenden einem strukturierten Prozess.

mehr erfahren

Jährlich werden Mitarbeitergespräche geführt, in deren Rahmen Leistung und Potentiale, sowie Weiterentwicklungsmöglichkeiten (z. B. durch interne oder externe Schulungsmaßnahmen), sowohl auf der bestehenden, als auch für höher eingestufte Positionen, besprochen werden.

Arbeitnehmervertretung

„Als Gesamtbetriebsratsvorsitzender für Deutschland und als Betriebsratsvorsitzender am Standort Wasserburg gibt es genügend Themen, die wir mit unserem Arbeitgeber zu bearbeiten haben und diskutieren müssen. Nur um ein paar Themen zu nennen, hohe Inflation, steigende Energiepreise, Veränderungen der Marksituation. Auch auf die hohe Mitarbeiterfluktuation sowie auf den Facharbeitermangel muss reagiert werden. Für mich ist es immer sehr wichtig, miteinander die Zukunft zu gestalten, fairer Umgang miteinander, und auch das gemeinsame Finden von pragmatischen Lösungen. Dies gibt der Belegschaft Sicherheit sowie Zufriedenheit im Unternehmen.“

Hans-Jürgen Steinke, Aufsichtsratsmitglied (seit 06/2023), Gesamtbetriebsratsvorsitzender für Deutschland und Betriebsratsvorsitzender Standort Wasserburg

Wir unterstützen Arbeitnehmervertretungen in allen Ländern, in denen wir Standorte haben. In Deutschland gibt es Betriebsräte an allen Produktionsstandorten, sowie einen Gesamtbetriebsrat. Gemäß EU-Recht haben wir zudem einen Europäischen Betriebsrat.

mehr erfahren

Eine kollektive Vereinbarung über die Arbeitsbedingungen ist in Form eines Tarifvertrags zwischen den Tarifparteien abgeschlossen worden, wobei in Deutschland für RKW zwei Tariflandschaften existieren: eine für Chemieunternehmen und eine für Kunststoff­verpackungs­unternehmen.

Je nach Standort, Tarif und lokalen Gegebenheiten und Gesetzen bieten wir unseren Mitarbeitenden vielfältige zusätzliche Leistungen an, wie z. B. Krankenversicherung in unseren europäischen Standorten oder Krankenpflegeversicherung in den USA, Pflegezusatzversicherung, betriebliche Altersvorsorge, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Mutterschutz, Elternzeit und Freistellung für Weiterbildung. Die Entlohnung liegt mit der Anbindung an die tariflichen Vereinigungen immer deutlich über dem jeweiligen lokal gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn.

Die Arbeitszeiten der Mitarbeitenden halten sich grundsätzlich an die lokalen Arbeitszeitgesetze und sind in der Regel ebenfalls an tarifliche Vereinbarungen gebunden. Gleichzeitig ist der Zeitausgleich für Mehrarbeit (Überstundenabbau durch Freischichten oder Gleitzeit) ebenfalls durch Betriebsvereinbarungen geregelt. Zusätzlich besteht für alle Mitarbeitenden, die nicht produktionsbedingt an ein Schichtsystem gebunden sind, die Möglichkeit einer flexiblen Arbeitszeitorganisation. In Kombination mit der Option, wo möglich, 60 % der wöchentlichen Arbeitszeit mobil zu arbeiten, entsteht für die Mitarbeitenden eine Flexibilität bei der Organisation der Arbeitszeit.

Gleichberechtigung, Vielfalt und Einbeziehung (EDI)

Geschlechtergleichheit

„Als Unternehmen der verarbeitenden Industrie haben wir bereits traditionell einen geringeren Anteil an Frauen, weshalb wir der Förderung vielfältiger Teams besondere Aufmerksamkeit schenken. Wir sind davon überzeugt, dass Gleichberechtigung, Vielfalt und Einbeziehung (Equality, Diversity and Inclusion – EDI) nicht nur eine bessere Welt schaffen, sondern auch wirtschaftliche Vorteile bringen: Vielfältige Teams, Kernkompetenzen und Führungsqualitäten führen zunehmend zu Innovationen und verbessern die finanzielle Leistung. Aus diesem Grund ist die Gewinnung, Unterstützung und Entwicklung von diversen Talenten mit vielfältigen Fähigkeiten im gesamten Unternehmen sowohl eine menschliche als auch eine geschäftliche Priorität. Mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt und der Einführung einer globalen EDI-Richtlinie unterstreichen wir unser Engagement in diesem Bereich.“

Sabine Salah-Lampa, Head of Talent Management

Die RKW-Gruppe bekennt sich zu den universellen EDI-Zielen: Vielfalt fördern, Benachteiligungen erkennen und abbauen und Chancengleichheit verwirklichen. Damit eng verbunden ist die Einbeziehung von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und sozialen Hintergründen, Weltanschauungen, Altersstruktur, politischer und sexueller Orientierung sowie psychischen und physischen Aspekten.

Wir sehen Vielfalt und Integration sowohl als gesellschaftliche Verpflichtung als auch als wirtschaftliche Chance, denn heterogene Teams sind oft produktiver und in der Lage, eingefahrene Strukturen aufzubrechen und zu erneuern – mit Vorteilen für Mensch und Wirtschaft.

Die Einrichtung einer "EDI Task Force" hat zum Ziel, die Vielfalt der Mitarbeitenden in die RKW-Unternehmensstruktur zu integrieren und ihre Fähigkeiten bestmöglich zu nutzen. Außerdem haben wir eine umfangreiche anonyme Mitarbeiterbefragung zur Ermittlung des aktuellen Stands durchgeführt und entsprechende Arbeitspakete umgesetzt. Dazu gehören u. a. Systematische Nachfolgeplanung, Mentoring-Programm und Frauenförderung.

Mentoring-Programm

Mitarbeitende, die im Nachfolgeplanungsprozess als Talente identifiziert wurden und sich ambitioniert zeigen, werden in ein internes Mentoring-Programm aufgenommen. Hierfür stehen ausgebildete Fach- und Führungskräfte als Mentoren zur Verfügung, die die Talente auf deren individuellen Karriereweg unterstützen.

mehr erfahren

Im Vordergrund stehen dabei die Beratung (z. B. Weitergabe von Fachwissen, Erfahrungen und Tipps sowie die Vermittlung von Kontakten aus dem eigenen Netzwerk) und die Förderung der Selbstreflexion und Eigenverantwortung für die eigene Entwicklung.

Um in Mentoring-Partnerschaften interessante wechselseitige Erfahrungen zu ermöglichen, an denen beide Seiten wachsen und voneinander lernen, kommen Mentoren und Mentees idealerweise aus ganz unterschiedlichen Funktionen.

Zu den Lernzielen gehören die Entwicklung geeigneter Kompetenzen zur Verbesserung der Effektivität, der Kommunikation und Interaktion mit anderen Standorten und Ländern, sowie die Fähigkeit, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, um neue Herausforderungen erfolgreich zu meistern.

Systematische Nachfolgeplanung

Die im Jahr 2022 eingeführte systematische Nachfolgeplanung ist auf die Weiterentwicklung diverser Talente zugeschnitten. Zu diesem Zweck durchläuft die Organisation alle zwei Jahre einen strukturierten Prozess mit folgender Zielsetzung:

mehr erfahren

  • Identifizierung der systemkritischen Positionen und Personen zum Zwecke des Personalrisikomanagements
  • Retrospektive Bewertung der Personalentwicklung
  • Ermittlung des tatsächlichen Nachfolgebedarfs auf Basis der bestehenden Vakanzen
  • Überblick über die Talentpotenziale und Ermittlung der entsprechenden Veränderungsbereitschaft
  • Gezielte Förderung von Frauen im Talentnominierungsprozess
  • Erstellung von Entwicklungs- und Aktionsplänen für identifizierte Talente (z. B. Training/Mentoring, abteilungs-, geschäftsfeld- und standortübergreifende Rollenveränderungen)

Frauenförderung

RKW baut den Frauenanteil sukzessive aus, so profitieren wir von den Vorteilen diverser Teams: sie erweitern den Horizont, verbessern das Arbeitsklima, fördern die Kreativität und sind erfolgreicher.

mehr erfahren

Unser Ziel von 20 % Frauenanteil in der gesamten RKW-Gruppe konnten wir mit aktuell über 25 % weit übertreffen. Zudem bauen wir auf kulturelle Vielfalt und kontinuierliches Wachstum in diesem Bereich auf: Mittlerweile gehören Menschen aus 46 verschiedenen Nationalitäten innerhalb und außerhalb Europas zu unserem globalen Team.

Gerade bei der Personalauswahl setzen wir auf Vielfalt und Frauenförderung. Durch einen mehrstufigen Auswahlprozess, strukturierte Interviews und verschiedene Interviewende fördern wir objektive Wahrnehmung und Beurteilung. Zudem nehmen wir an verschiedenen Karrieremessen an Schulen, Hochschulen, Universitäten und Business Schools teil, um neue und vielfältige Talente für RKW zu begeistern. Dabei suchen wir aktiv den Austausch mit Schüler:innen sowie Student:innen unterschiedlichster Herkunft, Nationalitäten und Geschlechter – denn wir sehen, schätzen und fördern die Stärken und Chancen der Vielfalt, sowohl für uns persönlich als auch für den Erfolg des Unternehmens.